Top Online Casinos mit Deutscher Lizenz 2024

In der Vergangenheit war die Sachlage nicht immer eindeutig, aber das hat sich geändert. Also Online Casino mit deutscher Lizenz verstehen wir Glücksspiel-Webseiten, die über die GGL lizenziert sind. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder, die in Halle an der Saale ansässig ist, führt eine Whitelist mit Anbietern für virtuelle Automatenspiele. Offiziell fungiert dabei das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt als Herausgeber der Zulassungen für das jeweilige Whitelist Casino.

Nicht mehr relevant: Umlaufbeschluss & Schleswig-Holstein-Lizenz

Über viele Jahre war die einzige deutsche Lizenz für Online Casinos die Zulassung aus Schleswig-Holstein. Das nördlichste Bundesland war einen Sonderweg gegangen, während die übrigen 15 Länder noch keine Konzessionen für Online-Glücksspiel erteilen wollten.

Dann gab es bundesweit den sogenannten Umlaufbeschluss, der stets umstritten war. Dieser sprach quasi eine Duldung der Online Casinos aus, obwohl noch keine Lizenzen vergeben wurden.

Der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag 2021

Mittlerweile wurde die neue Regulierung auch im Bereich der Online Casinos umgesetzt. Die ersten Lizenzen wurden im Jahr 2022 erteilt, Stand Mai 2024 wurden mehr als 30 Lizenzen vergeben. Diese lizenzierten Anbieter können auch halbwegs frei Online Casino Werbung schalten.

Die Diskussion über den Sinn und die angebliche Pflicht zu diesen Auflagen blenden wir einmal aus. Ich möchte kurz erklären, welche Regeln genau ein Online Casino mit deutscher Lizenz umsetzen muss.

Zu diesen Auflagen gehören unter anderem folgende Punkte:

• Keine Jackpots oder Live Dealer-Spiele: Wer Mega Moolah zocken möchte oder Roulette mit einer echten Dealerin, der guckt bei den deutschen Casinos in die Röhre: Diese Spiele sind unter den neuen Regeln nämlich verboten. Auch Plinko und Video Poker sind nur bei internationaler Lizenz spielbar.
• Button für Selbstsperre: Der Button für die Selbstsperre des Spielerkontos muss jederzeit sichtbar sein. So kann man sich mit einem Klick für 24 Stunden vom Spielen ausschließen. Damit wird dem User die Chance gegeben, sich bei einem drohenden Kontrollverlust schnell zu zügeln und einen kühlen Kopf zu bewahren.
• 1€-Einsatzlimit: Ebenfalls in den Bereich des verantwortungsvollen Spielens fällt das Setzlimit. Man kann pro Spiel nur bis zu einem Euro seines Guthabens riskieren.
• 1000€-Einzahlungslimit: Man kann sich selbst ein wöchentliches und monatliches Einzahlungslimit festlegen. Das darf höchstens 1000 Euro betragen, es sei denn, man sendet einen Vermögensnachweis an die Glücksspiel-Webseite. Wenn man dieses sogenannte LUGAS-Einzahlungslimit erhöht, sind auch höhere Limits (bis zu 10.000€ bzw. 30.000€) möglich.
• 5 Sekunden-Regel/Kein Autoplay: Zwei Spins an einem Automaten müssen mindestens 5 Sekunden auseinanderliegen. Somit ist auch Autoplay verboten.
• Kein Bonuskauf-Feature: Die Möglichkeit, an einem Slot Freispiele zu kaufen bzw. das Bonus-Feature durch einen Kauf direkt auszulösen, besteht nur bei internationelen Casino-Konzessionen.
• Bilanz bei jedem Einloggen: Immer, wenn sich ein Spieler einloggt, bekommt er eine Auflistung seiner jüngsten Gewinne und Verluste präsentiert.
• 5,3% Steuern auf jeden Einsatz – nicht etwa auf den Gewinn der Casinos. Diese Abgaben legen die Casinos auf die Auszahlungsquote um. Der RTP kommt bei Casinos mit deutscher Lizenz kaum über die 90%-Marke.

Dazu kommt noch eine weitere, etwas bizarre Klausel. Ein Online Casino mit deutscher Lizenz darf sich tatsächlich gar nicht Casino nennen. Wer legal im Online Casino spielen möchte, sollte das wissen. Diese Bezeichnung bleibt den Spielbanken und Spielhallen vorenthalten.

An dieser Stelle kommt oft der Einwand: Wenn man beim Glücksspiel im Internet sicher spielen möchte, dann muss man auf die deutsche Regulierung achten. Ist das wirklich so?

Spielerschutz / verantwortungsvolles Spielen

Vergleichen wir einmal die Maßnahmen zum Spielerschutz der deutschen Casinolizenz mit denen der EU-Lizenz von der MGA.

• Einsatzlimit: Bei internationalen Anbietern kann man in der Theorie so viel riskieren, wie man möchte. Bei Spielautomaten liegt das Einsatzlimit pro Runde fast immer bei mindestens 20 Euro. Im Live Casino bei Roulette und Co. ist es noch höher. Bei Casinos mit deutscher Lizenz bzw. Regulierung darf man nur einen Euro einsetzen. In manchen Fällen kann das sicherlich davor schützen, astronomische Summen zu verlieren.
• Verlustlimit: Das gilt erst recht für das Einzahlungslimit von 1000 Euro pro Monat. Diese Einzahlungsgrenze gilt übrigens nicht nur pro Anbieter, sondern übergreifend. Wenn man über die entsprechenden finanziellen Reserven verfügt, kann man eine Erhöhung des Limits beantragen. Bei internationalen Casino-Webseiten könnte man dagegen in kurzer Zeit Haus und Hof verspielen, wenn man die Kontrolle verliert.
• Dokumentnachweise: Bei der Kontoverifizierung nehmen sich internationale und in Deutschland regulierte Anbieter nicht viel. Beide fordern dieselben Dokumentnachweise an, um das Spielerkonto zu verifizieren. Lediglich die Art und Weise kann sich unterscheiden. In deutschen Online Casinos gibt es Verfahren wie die Schufa-Verfizierung. Wenn man sehr hohe Einzahlungen tätigt, wird die Forderung nach einem Vermögensnachweis in beiden Fällen ausgelöst.
• Transaktionsübersicht: Bei den internationalen Casinos ist eine Übersicht über vergangene Verluste und Gewinne nicht zwingend. Diese ist nur bei manchen Anbietern vorhanden.

Insgesamt lässt sich sagen, dass bei allen Casinos Maßnahmen zum Spielerschutz vorhanden sind. Bei den Regeln zur deutschen Lizenz sind sie allerdings etwas schärfer und somit wohl auch besser.

Selbstsperre und OASIS-Sperrdatei

Limits einstellen und Konto sperren: Bis vor einigen Jahren musste man bei EU-Casinos noch den Kundendienst anschreiben, um sein Spielerkonto zu sperren. Inzwischen kann man das selbst auf der Webseite erledigen. So auch das Setzen von Verlustlimits. Der immer präsente Button zum kurzfristigen Selbstausschluss bei Casinos mit deutscher Lizenz ist trotzdem besser.

Zudem wurde von der Glücksspielbehörde ein umfassendes Sperrsystem eingerichtet. An dieses sind alle Anbieter mit deutscher Lizenz angeschlossen. Über das OASIS-Sperrsystem kann sich ein Spieler ganz einfach von allen lizenzierten Casinos ausschließen. Die OASIS-Spielersperre aufzuheben, ist relativ schwierig.

Transparenz, Bonusregeln und Zuverlässigkeit

Wie gut sichtbar die Bedingungen eines Bonusangebots sein müssen, ist weder bei der deutschen Zulassung noch bei der EU-Lizenz klar geregelt. Angebote dürfen nicht irreführend sein. Die britische Regel, dass die Bonusbedingungen mit einem Klick gut sichtbar sein müssen, fehlt aber.

Auch die Bonusregeln selbst sind ausbaufähig. Leider ist es auch den Anbietern mit deutscher Lizenz immer noch erlaubt, die auszahlbaren Gewinne aus einem Einzahlungsbonus zu begrenzen. Insgesamt sind die Bonusbedingungen bei Anbietern mit DE-Lizenz aber sehr fair. Übrigens darf ein Casino unter der GGL-Regulierung einen Bonus nur bis zu maximal 100€ bewerben.

Bei den Spielautomaten selbst ist jeweils garantiert, dass die Spiele zufällig und fair sind. Die EU-Anbieter dürfen sich bei der Bearbeitung von Auszahlungen nicht allzu viel Zeit lassen. Sonst kann man bei der Behörde nachhaken. Diese Möglichkeit gibt es in Deutschland noch nicht.

Aufsichtsbehörde GGL

Die EU-Aufsichtsbehörde kann man für eine Beschwerde nur auf Englisch anschreiben. Der Sachverhalt wird daraufhin untersucht. Was Routinekontrollen der Anbieter angeht, ist die MGA sicherlich nicht die strengste Behörde der Welt. Es finden aber regelmäßige Kontrollen statt. Wenn sich die Casino-Webseiten unprofessionell zeigen, bekommen sie Probleme.

In Deutschland ist die Glücksspielaufsichtsbehörde GGL (Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder) in Halle an der Saale angesiedelt. Ob und wie ein jedes Whitelist Casino kontrolliert und ggf. sanktioniert wird, ist unklar. Außer der Whitelist gibt es kein richtiges Lizenzverzeichnis, obwohl die erste Online Casino-Lizenz bereits im Mai 2022 vergeben wurde.